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Wer bist Du und was machst Du?
Wer ich bin weiß ich manchmal selber nicht (lacht) und was ich mache weiß ich selber auch nicht. Ich mach' auf jeden Fall viel zu viele Sachen ehrlich gesagt. Also: Ramin, 33 Jahre alt, geboren in Teheran. Hier aufgewachsen, hier zur Schule gegangen, hier studiert, hier eine Ausbildung genossen. Hier auf allen Märkten gewesen, gelernt, auf der Straße, sehr sehr viel bei meinen Eltern. Ich hatte gute Vorbilder: meine Eltern. Was auch bedeutete: sehr viel arbeiten. Ohne die wäre ich glaube ich nicht hier wo ich gerade bin. Ich habe schon sehr viel meinen Eltern und meinem Bruder zu verdanken, das ist immer ein gutes Zusammenspiel gewesen. Es ist jetzt nicht so daß sie immer 'was für mich gemacht haben. Sondern eben ein gutes Zusammenspiel.
Mittlerweile habe ich drei Unternehmen: Fotografie, den Onlineshop 1001frucht.de und AgrarImpex. AgrarImpex ist ein Großhandel für Produkte in Bioqualität, z.B. Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Leinsamen usw. Die werden europaweit oder sogar inzwischen weltweit verschifft, containerweise oder manchmal sogar ganze Züge voll. 1001frucht ist eher für den Endverbraucher gedacht, als auch für Büros - die immer mehr merden. Unternehmen die etwas 'Gesundes auf dem Tisch haben' wollen bestellen immer mehr bei uns. Bundesliga-Vereine kaufen unsere Gewürze, und z.T. auch unsere kandierten Trockenfrüchte weil sie sagen daß das gesünder ist als der "unechte" Zucker der in vielen Lebensmitteln ist. Dann lieber kandierte Früchte, da bekommen die Spieler besser Energie sagen die. Genau. Dann bleibt noch die Fotografie was eigentlich als Hobby gedacht war ist jetzt eine nachgefragte Arbeit geworden. Es gibt unheimlich viel zu tun durch die Fotografie, ich komme sehr sehr viel dadurch herum in ganz Europa. Das Lustigste ist, ich mache keine Werbung dafür. Ich weiß meistens nicht woher die Leute auf mich zukommen. Meistens vom Hörensagen und sie sehen meine Bilder. Das freut mich aber. Denn wenn einer herkommt und sagt 'Deine Bilder gefallen mir' und es ist 'egal' was es kostet. Dann weißt du er ist an deiner Arbeit interessiert, und daß es nicht seine Hauptsache ist an günstige Fotos ranzukommen. Das ist das Spannende. Und es macht unheimlich viel Spaß. Genau. Das bin ich.
Ein Multitalent sozusagen! Als Fotograf wirst Du ja empfohlen, da brauchst Du gar nichts zu machen. Wie ist es bei deinen anderen Firmen? Machst Du dafür Werbung? Wie kommen die Leute auf Dich zu?
Bei AgrarImpex haben wir uns mittlerweile einen guten Namen gemacht. Das Unternehmen gibts seit 9 Jahren. Mittlerweile haben wir ein sehr sehr gutes Netzwerk aufgebaut. D.h. Werbung 0,0 Cent. In den letzten neun Jahren - wenn ich alles zusammenrechne inklusive der Visitenkarten - haben wir 152 Euro für Werbung bezahlt. Der Grund ist: es ist eine sehr kleine Nische. Da hilft keine Adwords- oder Flyerwerbung. Du mußt nur gut performen und gute Ware liefern. Wenn du das zwei bis dreimal schaffst, dann bist du bei den Unternehmen 'drin. Das spricht sich herum und die Leute kommen auf dich zu. Ich weiß gar nicht wann ich das letzte Mal irgendwas in punkto Werbung gemacht habe. Unsere Website ist sechs Jahre alt. Es ist genau wie bei der Fotografie, ich habe keine Zeit die Webseiten zu aktualisieren. Obwohl sich vieles getan hat, wir haben neu gebaut, wir haben unsere Produktpalette erweitert. Wir haben Palettenplatz für über 400 Paletten. Es bleibt einfach keine Zeit um das ganze aufzufrischen. Zeit ist Mangelware.
Bei 1001frucht haben wir eine Marketingagentur engagiert weil ich selbst nicht mehr dazu gekommen bin. Die investieren hauptsächlich in Google Adwords. Wobei das auch nicht viel ist. Ich kenne Unternehmen die geben bis zu 20.000 Euro monatlich für Werbung aus. Wir sind da bei moderaten 500-1000 Euro. Das ist eine moderate Summe. Meine Meinung zum Thema ist: du kannst eine Million Euro im Monat in Werbung investieren, wenn das Produkt nicht gut ist hilft dir das überhaupt nichts. Wir haben das Unternehmen in Regensburg seit 28 Jahren. Und haben seitdem kaum Werbung gemacht. Wir haben unsere Broschüre, die du vielleicht gesehen hast. Das ist aber auch das Einzige was wir als Werbung haben, und die geben die Leute auch weiter. Alleine heute haben mich drei Leute angerufen, die sagten sie haben beim Nachbarn probiert und das hat so gut geschmeckt, bitte senden sie uns den Katalog zu. Und das ist Mundpropaganda. Das ist sozusagen unsere einzige Werbung, daß wir von unseren Kunden weiterempfohlen werden. Ich finde das ist die beste Werbung. Wir haben ein ehrliches Produkt, es kommt gut bei den Leuten an und die tun das wertschätzen. Unterm Strich ist diese Wertschätzung das Maß aller Dinge. Ohne die Wertschätzung kommst Du im Leben einfach nicht weit. Wenn du gute Arbeit leistest und dein gegenüber das wertschätzt, dann wirst du auch weiterempfohlen. Und so ist das mit allen Unternehmen. Egal ob Du Klamotten verkaufst, Trockenfrüchte verkaufst oder deinen Obstkorb verkaufst: Es geht immer um die Wertschätzung. Hey, da hat sich einer Gedanken darüber gemacht, da hat jemand Zeit investiert, cool das finde ich super. Werbung bei 1001Frucht besteht zu 90% aus Mundpropaganda. Die restlichen 10 Prozent sind Adwords und der Blog auf unserer Webseite, in welchem aktuelle Themen besprochen werden. Es werden 1-2 Rezepte pro Woche veröffentlicht. Das ist aber reine 'Servicearbeit', so daß der Kunde alle Themen die ihn interessierten bei uns findet.
Du sagst Du machst keine Werbung. Aber irgendwie mußt Du doch deinen ersten Kunden bekommen haben? Wie war das z.B. bei AgrarImpex?
Das war ganz lustig. Da hat damals mein Bruder im Keller angefangen, wo er kaum Netz hatte. Da kann ich mich noch ganz genau daran erinnern. Und er hat bei potentiellen Kunden angerufen: 'Wir haben Trockenfrüchte'. Und alle haben gesagt 'kein Interesse. Aber können sie uns Leinsamen besorgen?'. Und er antwortete 'ja kann ich' und hat denen tatsächlich Leinsamen besorgt! Und hat damit sein erstes Geschäft gemacht. Und dann ging es langsam weiter: 'Kannst Du uns auch Sonnenblumenkerne besorgen?' - 'ja kann ich'. Keine Ahnung wie er das gemacht hat! Und hat dann Sonnenblumenkerne besorgt. Das hat sich dann so 'rumgesprochen, hey der Morady der kann die Ware besorgen in einer guten Qualität. Mit super Service, just-in-time, alles tipp-topp. Dann kam der zweite Kunde, der Dritte. Und mein Bruder saß unten im Keller, eigentlich mit nichts. Und null Startkapital, keinem einzigen Cent. Das hat sehr viel mit Vertrauen zu tun gehabt. Mein Bruder hat einen Lieferanten im Ausland angerufen, der hat meinen Bruder nicht gekannt. Hat ihm aber Ware im Wert von 20.000 Euro überlassen. Weil er gesagt hat, Morady ich vertrau Dir, daß Du mir mein Geld bezahlst. Mein Bruder meinte, ja, du kannst dich darauf verlassen. Und er hat die Ware dann natürlich auch pünktlich bezahlt. Und somit hatte er schon einen guten Partner gefunden. So hat er das aufbauen können. Und insofern hatte er Glück, denn ohne Vertrauen wäre das nicht gegangen. So war das damals. Gestartet mit nullkommanull Euro Budget. Das Einzige was er hatte war ein PC, ein Telefon und ein Schreibblock. Und damit haben wir im Keller angefangen AgrarImpex zu gründen.
Und bei 1001Frucht war das damals so: mein Vater hatte in der Innenstadt, in der Brückenstraße, ein Geschäft. Das wurde dann geschlossen, wir hatten aber in Regensburg immer eine Handvoll Kunden. Und ich habe mir gedacht, ich habe eine Verpflichtung gegenüber diesem Namen. Ich muß diesen Namen irgendwie weiterhin am Leben halten. Das Geschäft hatte ein bescheidenes Logo, alles sehr sehr einfach. Dann habe ich gesagt ich nehme das jetzt, ich packs an. Papa, geh in Rente, mußt nix machen. Ich habe einen neuen Businessplan aufgestellt, hab' neue Kontakte geknüpft, bin selbst zu den Landwirten geflogen. Das war mehr oder weniger eine Weltreise, auf der ich sehr viel erlebt habe. Ich habe sehr viel gesehen, weil ich immer wissen wollte wo kommt die Ware her. Das war meinem Vater auch schon wichtig. Nur hatte er nicht die Zeit das selber vor Ort anzuschauen, weil er meistens im Laden war oder auf Märkten. Also ich muß sagen, Hut ab was er geschafft hat. Er ist 1990 nach Deutschland gekommen mit zwei Kindern und vier Koffern, ohne Deutschkenntnisse, und umgerechnet vielleicht tausend Euro. Und hat im gleichen Jahr ein Gewerbe angemeldet. Und das mit den wenigen Ressourcen die er hatte, das ist eigentlich unglaublich. Wir haben anfangs in einem Heim gelebt. Und viele die dort mit uns gewohnt haben sind auf die falsche Bahn gekommen. Aber mein Vater war immer sehr bestrebt daß uns das nicht wiederfährt. Manchmal habe ich mich gefragt, woher nimmt er diese Kraft, jeden Tag um halb fünf Uhr morgens aufzustehen und diese Arbeit zu leisten. Deshalb spürte ich eine Verpflichtung diesen Namen am Leben zu erhalten.
Ich hatte ja meinen eigenen Job, AgrarImpex, aber habe mir gesagt 'wurscht, wenns klappt dann klappts' - wenn nicht habe ichs wenigstens probiert. Habe also dann einen Businessplan aufgestellt, Lieferanten besucht, Verträge geschlossen, und habe gesagt ich probiers jetzt. Habe dann versucht mich selbst in das Thema Onlinewerbung einzuarbeiten, habe das aber zeitlich nicht geschafft, bin dann von einer Marketingagentur zur nächsten gehüpft. Alle Abzocker (grinst)! Wenn dich einer anruft und sagt er macht dir eine Google Adwords Kampagen für 150 Euro im Monat, dann weißt du ganz genau das bringt nichts. Ein durchschnittlicher EDVler hat einen Stundenlohn von ich sage mal 70-120 Euro. Wenn der dir also sagen wir 120 Euro im Monat abknöpft, dann sitzt der da eine Stunde dran - im Monat! Das dann bringt gar nichts! Du mußt eigentlich täglich, wöchentlich daran sitzen und das gut analysieren. Ich habe dadurch erstmal viel Geld verloren. Aber dann einen guten Partner gefunden der mit mir das macht. Das war dann der Schub durch den 1001Frucht durch die Decke ging.
Du hast aber zuerst den Onlineshop programmieren lassen oder?
Genau. Ich habe das Design für den Webshop entworfen und bin damit zur Agentur gegangen. Ich habe gesagt das ist mein Design, so will ichs umgesetzt haben und nicht anders. Die haben wir das dann innerhalb kürzester Zeit umgesetzt, das Design war sehr einfach, sehr minimalistisch. Ich sage immer, sogar der älteste Rentner muß sich damit auskennen. Also wirklich sehr sehr einfach gehalten. Die haben's nicht geglaubt daß das funktioniert. Die haben gemeint das muß interaktiv sein, hier ein Button, dort ein Button. Aber ich wollte das ganz einfach. Hat geklappt, zu meinem Glück.
Was für ein Shopsystem nutzt Du?
Shopware. So und jetzt dazu: wie kommen die Kunden zu meiner Fotografie?
Ja genau, das wäre meine nächste Frage gewesen
Gute Frage ehrlich gesagt. Eigentlich nur Weiterempfehlungen. Also ich fotografiere zum Beispiel eine Hochzeit, die Leute sehen die Fotos, sind begeistert, rufen mich an. Ich habe für's Theater Regensburg fotografiert. Das Theater ist was ganz Besonderes finde ich. Was auf der Bühne passiert ist einmalig, da kannst Du nicht sagen wir machens nochmal. Es muß durchlaufen! Der Schauspieler oder Tänzer muß es im Blut haben, sonst wirkt das nicht. Und es ist immer ein magischer Moment das mitzuerleben, auch hinter den Kulissen. Das ist ja das was mich eher interessiert. Wie eine ganze Mannschaft daran arbeitet ein Ziel zu erreichen. Wirklich Hut ab was die Leute 'hinterm Theater' machen. Das ist unglaublich. Dann habe ich durch eine Weiterempfehlung für Kabel 1 fotografiert. Dann bin ich durch einen jungen Filmemacher, Mathias Nerlich aus München, zur Werbefotografie gekommen. Aber nicht Produktfotografie sondern 'behind the scenes', wie also z.B. ein Film produziert oder ein Werbespot hergestellt wird. Dann hatte ich das große Glück mit Thomas Müller für Rewe fotografieren zu dürfen. Ein sehr netter Junge! Dann hat mich Apple kontaktiert, daraufhin habe ich für Apple in München eine Kampagne fotografiert, mit einem anderen Bayernspieler. Es hat sich immer weiterentwickelt. Der Spieler hat mich einem anderen empfohlen, der hat mich einem Nationalspieler empfohlen ... es ging immer so weiter. Mir war aber nie wichtig daß ich mit Prominenten Werbung mache. Ich habe diesbezüglich kein einziges Bild auf meiner Website. Ich halte da auch immer mein Wort, wenn ich sage es werden keine Bilder veröffentlicht dann halte ich mich daran. Viele sagen dann warum machst du's nicht, das wäre doch so eine riesen Werbung für dich. Ich möchte aber daß die Leute wegen dem Foto zu mir kommmen, und nicht wegen dem Fotografierten. Das ist mir halt immer sehr sehr wichtig. Ich habe immer sehr viel Glück gehabt was die Fotografie angeht. Den Leuten haben meine Bilder immer sehr gut gefallen. Ich muß allerdings ehrlich sagen, wenn's hochkommt wenn ich im Jahr ein Foto mache das mir selbst gut gefällt dann ist das viel. Ich bin immer sehr kritisch was meine Bilder angeht. Der größte Dank den ich bekomme ist das Lächeln wenn meinem Auftraggeber das Bild gefällt. Das ist kein Film, den man mal ansieht und er ist wieder weg. Es ist ein Foto, da kannst Du auch mal fünf Minuten davorstehen und es ansehen. Das Erlebnis hatte ich jetzt in Amsterdam. Da war ich vier Tage zum Fotografieren. Da war zufällig das "World Press Photo"-Festival. Da ist es wirklich so gewesen daß du mal bei einem Bild fünf oder sechs Minuten stehen geblieben bist und nachgedacht hast was ist in dieser Sekunde eigentlich passiert. Und so ein Bild ist für die Ewigkeit. Dieses Bild wird in 100 Jahren noch ein Thema sein wenn man es sieht. Und man wird in 100 Jahren sogar immer noch 5 Minuten vor dem Bild stehen. Und das ist für mich ein sehr sehr gutes Bild. Und ich glaube die Kunden kommen auf mich zu weil sie glauben daß ich diese Sekunde einfangen kann. Ich weiß es nicht. Ich mache das einfach intuitiv. Es ist nicht so daß ich darüber nachdenke. Mich freuts nur daß es denen gefällt. Das ist mir sehr wichtig.
Kannst Du Dich auch noch an Deinen ersten bezahlten Fotografie-Auftrag erinnen?
Der erste bezahlte Auftrag war eine Hochzeit, ich glaube das war in Hamburg. Ich habe den Auftrag durch einen Bekannten bekommen der meine Fotos hergezeigt hatte. Dann haben die mich angerufen und gesagt der xy hat uns Deine Bilder gezeigt, deine Art, dein style gefällt uns sehr gut, hast du Lust unsere Hochzeit zu fotografieren. Und ich habe geantwortet, ja sehr gerne, zudem ist Hamburg eine meiner Lieblingsstädte in Deutschland. Aber bitte seid mir nicht böse wenn es nicht so wird wie ihr euch das vorstellt, dann verlange ich auch kein Geld. Und die sagten wir vertrauen dir einfach. Schon wieder 'Vertrauen'. Es hat aber alles wunderbar geklappt, die waren sehr zufrieden. Rechnung geschrieben, wurde bezahlt und voilá der Auftrag war abgeschlossen. Das war schon eine spannende Sache, extra nach Hamburg zu reisen. Mittlerweile ist es Routine für Aufträge zu fliegen. Man lernt unheimlich viele Leute kennen, interessante Menschen, die dann auch wirklich mit einem in Kontakt bleiben. Das ist kein Smalltalk, so fünf Minuten hin und her und Servus. Ich habe mit jedem den ich auf einer Hochzeit kennengelernt und Nummern ausgetauscht habe inzwischen auch Kontakt. Ich bin auch so ein Mensch der gerne Kontakte pflegt. Es ist egal wo ich hinfliege, nach Amsterdam oder Barcelona, ich kenn' da jemanden. Bin da immer für ein Abendessen zu haben oder einen Spaziergang. Ich finde Spaziergänge richtig toll, da kann man so gut nachdenken. Da ist kein Stillstand. Ich mag immer in Bewegung sein. Ich schlafe wenig muß man sagen. 5-6 Stunden wenns hochkommt. Tagsüber ein Powernap, das reicht eigentlich. Ich bin einer der will viel erleben. Mich langweilts schnell. Ich glaube deswegen habe ich auch drei Jobs (lacht).
Wie machst Du Deinen Powernap? Hast Du eine Couch im Büro?
Ich habe sogar 2 Couchs im Büro und einen Sessel. Dann kann ich immer auswählen wo möchte ich mich heute ausruhen (grinst). Daß ich mich mal immer eine Viertelstunde hinlegen kann, und danach gehts gleich wieder weiter. Danach fühlt man sich echt toll, kann ich dir nur empfehlen!
Wie unterscheidet Ihr Euch bei 1001Frucht von ähnlichen Anbietern?
Ich glaube durch die Qualität der Produkte. Wir stehen voll und ganz hinter den Produkten. Es ist ein ehrliches Produkt, ein sauberes Produkt, naturbelassen. Und in der Qualität bietet es keiner an. Das sage nicht ich, das sagen unsere Kunden. Ich wiederhole jetzt nur das was unsere Kunden sagen. Die sagen immer, Herr Morady, wir haben sowas in dieser Qualität, z.B. Mango in dieser Qualität, noch nirgendwo gegessen. Zum Beispiel Thema Mango: sogar Thailänder kommen zu uns und bestellen Mangos weil sie sagen unsere Mangos erinnern sie an ihre Kindheit. Und wir beziehen unsere Mangos direkt aus Thailand. Und das ist das was sonst keiner schafft: diese Qualität. Für uns ist Masse kein Thema, wir wollen kein Massenprodukt haben. Für uns ist eher die Qualität wichtig, Quantität interessiert uns nicht. Viele Leute denken immer 'viel ist gut'. Aber iss' mal jeden Tag Spaghetti, einen riesen Teller. Das ist auch nicht gut. Die kleinen Portionen machen's aus! Und bei uns ist es halt so, also es sind keine kleinen Portionen, aber die Qualität ist halt so hoch daß du dir denkst du gönnst dir jeden Tag etwas Besonderes. Statt einer riesen Handvoll irgendwelcher Billignüsse, was eine Katastrophe ist. Ich glaube das ist es was uns von anderen unterscheidet. Darauf legen wir sehr viel Wert. Wo wird es hergestellt, unter welchen Bedingungen wird es hergestellt. Wann ist die Ernte. Wird es zu früh geerntet, wird es zu spät geerntet. Und: wir investieren unheimlich viel in Analysen. Zum Beispiel bei AgrarImpex lassen wir jeden LKW analysieren. Jede Analyse kostet uns 500-600 Euro. In 2016 oder 2017 war es glaube ich da hatten wir eine viertelmillion Euro Kosten nur für Laboranalysen. Das macht sonst keiner in Deutschland. Keiner. Alle Händler die wir bisher in Deutschland kennengelernt haben nehmen irgendwelche Analyse, tun ihr Logo drauf und sagen bitteschön. Ein weiteres Problem ist daß viele unserer Wettbewerber Startups sind. Die haben eigentlich mit dem Produkt keine Identifikation. Da ist oft ein Investor der dahintersitzt, und sagt macht mal Hautpsache eine ganz schöne Verpackung. Schöne Farben, es soll alles hip aussehen. Aber das was da drin ist, das ist denen erstmal wurscht. Die verkaufen sehr teure Sachen in einer hippen Verpackung, aber was da drin ist ist oftmals eine Katastrophe. Das ist nicht das was ich sage, sondern was unsere Kunden uns berichten. Wir haben eine sehr einfache Verpackung weil wir sagen die Verpackung ist nicht so wichtig wie der Inhalt. Der Kunde empfhielt die Verpackung nicht weiter, und isst auch nicht die Verpackung. Sondern das Produkt innendrin, und das ist was uns von den Anderen abhebt. Wir sind mit dem Produkt aufgewachsen, mein Vater hat es noch im Iran auf dem Basar vertrieben. Also seitdem mein Bruder und ich kleine Kinder waren haben wir Kontakt mit diesem Produkt. Und das haben viele Mitbewerber nicht.
Wie seid Ihr auf den Standort Regensburg gekommen bzw. Haslbach für den Neubau?
Regensburg deshalb weil wir hierher 'bestellt' wurden. Als wir nach Deutschland kamen landeten wir erstmal in Köln. Und wurden nach einem halben Jahr nach Regensburg verlegt. "Ihr müsst jetzt nach Regensburg umziehen, in ein Heim, da seid Ihr jetzt erstmal drin" hieß es. Okay, viele Möglichkeiten da mitzuentscheiden hast Du ja nicht. Aber für uns war es glaube ich das größte Geschenk welches uns das Schicksal gemacht hat, nach Regensburg zu kommen. Tollste Stadt! Ich bin wirklich schon viel herumgekommen, war aber immer wieder froh in Regensburg zu sein. Also ich muß sagen, die Stadt hat einfach alles. Sie ist klein, hat aber internationales Flair. Mit den ganzen Unternehmen die hier sind, zum Teil ja Konzerne - und natürlich durch 1001Frucht (lacht). Sehr viele Studenten. Du kannst mit dem Fahrrad zügig von einer Seite der Stadt zur Anderen fahren.
Und warum Haslbach? Die Infrastruktur ist tipp-topp, Du bist gleich an der B16. Das heißt für uns und die LKWs die immer kommen ist es optimal. Keine langen Wege, nicht viel Verkehr. Und wir hatten natürlich wieder Glück. Da war das letzte Grundstück frei. Wir haben bei der Wirtschaftsförderung angefragt, haben gesagt wir würden gerne investieren und auch Arbeitsplätze schaffen. Die haben sich dann unser Unternehmen angeschaut, damals als wir noch in der Donaustauferstrasse waren. Und gaben uns dann den Zuspruch für das Grundstück. Dann haben wir gesagt, auf geht's. Deswegen Haslbach. Und wir sind sehr zufrieden. Ist ein tolles Fleckchen, wir haben sehr viel Glück gehabt muß ich sagen.
Du hast oft Glück! Warst Du schon immer so ein Glückspilz?
Ich weiß es nicht ehrlich gesagt. Mein Vater sagt immer, das was du gibst kriegst du wieder. Aber setze das niemals voraus! Habe ich nie vorausgesetzt. Ich habe immer gerne sehr viel gegeben. Ich sage immer, wenn du was zum teilen hast dann teile. Die ganze Flasche macht dich nicht glücklich. Aber wenn du die Flasche teilst, das macht dich viel glücklicher als wenn du alles für dich alleine behältst. Teilen ist immer besser. Und so bin ich halt. Ich versuch' immer zu helfen. Wenn ein Freund mich anruft und sagt er braucht Hilfe dann ist es nicht so daß ich sage schauen wir mal, ich schau' was ich machen kann. Sondern ich beende das Gespräch und nehme sofort den Hörer wieder in die Hand und telefoniere damit ich sein Problem sofort lösen kann. Das habe ich aber leider hier noch nicht gesehen. Ich habe zwar auch schon Hilfe von Freunden bekommen, aber erst nachdem ich fünf- oder sechsmal hinterhergerufen hat, und irgendwann wurd's halt mal doof. Aber so denke ich nicht. Wenn jemand meine Hilfe braucht und ich es mir leisten kann und es in meiner Macht steht dann helfe ich zu 120 Prozent. Wenn ich nicht helfen möchte dann sage ich sofort sorry, keine Zeit. Aber wenn ich meine Hilfe zusagen dann wird's sofort umgesetzt. Da gibts kein wenn-und-aber.
Das ist also Deine Lebensphilosophie?
Genau. Und deshalb glaube ich habe ich immer sehr viel Glück.
Dann ist Glück kein Zufall?
Bei mir nicht, ehrlich gesagt. Ich glaube nicht. Man muß für sein Glück hart arbeiten. Ich glaube nicht daß man zuhause sitzt und sagt, liebes Glück wo bleibst du, ich warte doch auf dich, warum klopfst du nicht an meine Tür. Du mußt schon rausgehen! Wir haben vor kurzem darüber gesprochen, einer hat mir erzählt hast du gehört da hat einer im Lotto gewonnen. Ich antwortete, ist doch toll, freu dich doch für ihn. Und er meinte warum habe ich nicht gewonnen? Und ich frage spielst du Lotto? Und er sagte Nein. Und ich: also, dann mußt du schon spielen! Der Lottoschein füllt sich nicht alleine für dich aus und kommt zu deiner Haustür. Du mußt schon spielen.
Hast Du ein gewisses Ziel, welches Du erreichen willst?
Ich bin der Meinung daß Du im Leben immer Ziele haben musst. Das heißt wenn Du morgen aufwachst musst Du einen Plan haben was Du vorhast - sonst kannst Du ja gleich liegenbleiben. Ich habe immer 10-Jahres-Ziele. Das Lustige ist, ich setze mir immer 10-Jahres-Ziele, will sie aber in 5 Jahren erreichen (grinst) - sonst habe ich versagt. Sechs Jahre ist noch okay, aber sonst habe ich versagt (lacht), das sage ich mir selber. Ich mache mir selbst diesen unnötigen Druck.
Bist Du ungeduldig oder Perfektionist?
Beides. Das ist das Schlimme. Der worst case! Aber nochmal zu den Zielen: bei AgrarImpex ist das Ziel das es weiterhin so gut läuft. Daß das Vertrauen unserer Kunden nicht bricht und wir das Vertrauen der Leute genießen. Das ist wirklich das Ziel. Bei 1001Frucht ist es daß der Name bekannter wird. Ich bin kein Mensch der sagt ich will mehr, immer mehr, immer mehr Geld. Das interessiert mich nicht. Geld ist ein Stück Papier, kommt und geht. Es gibt Leute die machen sich deswegen kaputt, die werden dann am Ende krank. Es ist nur ein Stück Papier welches dir vielleicht viele Türen öffnet. Aber es kann dir auch sehr viel Leid bringen. Deshalb ist mein Fokus nicht mehr Geld, mehr Geld. Sondern daß der Name 1001Frucht bekannter wird. Mittlerweile verkaufen wir gott-sei-dank sogar bis nach Japan. USA, Japan, sehr viel in die Schweiz. Luxemburg, Frankreich, Österreich, Holland. Und wir machen in diesen Ländern keine Werbung. Das ist für mich ein Phänomen das ich bis heute irgendwie noch nicht so richtig nachvollziehen kann. Anscheinend hat ein Japaner mal bei uns Ware bezogen, ist nach Japan zurückgeflogen, dem hat's so gut geschmeckt, er hat's seinen Freunden gesagt, und seitdem bestellen Japaner bei uns. Die sind bereits teilweise 75 Euro Versandkosten zu zahlen um unsere Nüsse und Trockenfrüchte zu beziehen. Unglaublich. Das ist mein Ziel für 1001Frucht, daß der Name so eine gewisse Bekanntheit hat. Nicht weil ich in Adwords investiert habe sondern weil den Leuten unser Produkt schmeckt. Und daß unser Name mit guter Qualität in Verbindung gebracht wird. Und bei der Fotografie: ganz einfach, ich will in die Formel 1 (lacht). Ich kann kein Rennen anschauen weil ich immer einschlafe, ehrlich gesagt. Mich interessiert das Dahinter. Es ist eine Meisterleistung was da gemacht wird. Eine logistische Meisterleistung innerhalb von 72 Stunden von einem Land ins Andere zu ziehen. Es muß alles wieder so aufgebaut werden, die Boxen müssen 1:1 wieder stehen, und das finde ich sehr interessant. Das ist mein Traum wo ich gerne hingehen möchte. Hinter die Kulissen schauen bei der Formel 1. Wie funktioniert das. Ich war mal mit Audi im Gespräch für die Formel E. Denen haben meine Bilder zugesagt, die haben gesagt die finden die Idee gut, interessiert uns, du machst tolle Bilder. Wende dich an unsere Agentur. Hab ich gemacht. Das Problem: die Agentur schickt ihre eigenen Fotografen. Die haben meine Idee geklaut und schicken ihre eigenen Leute hin, das ist nicht so gut. Dann bin ich zu Daimler. Die haben gesagt super, tolle Bilder, tolle Idee, können wir uns vorstellen. Nur arbeiten wir aktuell schon mit einem Fotografen. Wenn der nicht verlängert wird kommen wir gerne auf dich zurück. Und ich so: "sehr gerne". Mir ists egal obs ein Jahr dauert oder 10 Jahre. Das ist einfach ein Traum von mir da in die Formel 1 zu kommen und ich nehme mir die Zeit, ist wurscht. Die können auch erst in 10 Jahren anrufen. Das ist mein Ziel für die Fotografie. Das Problem bei der Fotografie ist, da bin ich extremst von anderen Menschen abhängig.
Wie meinst Du das?
Ich bin abhängig von Daimler, daß die mich anrufen "Ramin du bist für eine Saison an Bord". Das heißt ich bin bei jedem Rennen unterwegs, ein dreiviertel Jahr wäre ich nicht zu hause. Da muss natürlich meine Frau mitspielen, vor allem mein Bruder mitspielen, und die Mitarbeiter. Eins darf man nicht vergessen, ohne Mitarbeiter wären wir jetzt nicht hier. Ich muß sagen, ich habe ganz hohe Wertschätzung für unsere Mitarbeiter. Die sind neben dem Produkt das Herzstück unseres Unternehmens. Mir ist die Kommunikation zu unseren Mitarbeitern immer sehr sehr wichtig. Dass sie nicht sagen, der Chef sitzt da oben und schaut nie vorbei. Sondern mindestens einmal in der Woche runterzugehen, ein kurzes Pläuschen zu halten, zu fragen passt hier alles, habt ihr Ideen wie kann man eure Arbeit noch einfacher machen, daß ihr etwas entlastet werdet. Das ist mir sehr wichtig daß sich unsere Mitarbeiter immer wohlfühlen bei uns. Weil unterm Strich machen sie auch Werbung für uns. Und für mich ist immer der beste Beweis, wenn der eigene Mitarbeiter unsere Produkt mit nach Hause nimmt und sie isst. Und nicht sagt, so einen Quatsch würde ich nie essen. Der Mitarbeiter packts ab, er siehe unter welchen Bedingungen hier gearbeitet wird, und ist selber davon überzeugt, nimmts mit nach Hause und empfiehlts. Das ist der beste Beweis, hey hier wird gut gearbeitet. Hut ab vor allen unserem Mitarbeitern, ohne die wären wir nicht hier, ich habe immer höchsten Respekt vor den Damen die das alles bei uns leisten. Ich habe tatsächlich nur Frauen angestellt. Ich finde Frauen sind - ungelogen - hundertmal fleissiger, gründlicher und ordentlicher als Männer. Ohne Witz. Seitdem ich Damen eingestellt haben ist alles viel relaxter, denn ich weiß, ich kann mich auf sie verlassen. Meinen Mädels, ich sag denen was, und dann weiß ich ganz genau das wird gemacht. Und gründlich gemacht. Bei den Männern die ich angestellt hatte, da muß ich fünf mal hinterhergehen. Und da muß ich echt sagen, Hut ab an diese Damen. Die lassen sich auch nichts anmerken. Ich sage immer, melde dich wenn dich irgendwas stört oder wenn du Hilfe brauchst. Und als Antwort kommt dann, nö, alles ok, wenn mich was stört sag ichs dir Ramin. Und ich glaube dadurch daß ich jede Woche das Gespräch mit denen suche ist alles in Ordnung. Das ist mir wichtig.
Gibts dann Mitarbeiter-Rabatt?
Ja natürlich.
Und darf man bei der Arbeit soviel essen wie man will?
Wir haben das tatsächlich früher gehabt. Aber am Ende des Monats waren dann oft 2-3 Kilo weg. Aber das lag nicht an den Frauen sondern an den Männern! Die früher bei uns angestellt waren. Frauen können gar nicht so viel essen (lacht), die schnabulieren. Das ist mir aber sehr wichtig daß die Mitarbeiter das essen. Bei uns wird jeden Tag frisch abgepackt. Keine Ware bleibt länger als 24 Stunden liegen. Und ich sage immer, hey probierts mal, schaut ob die Ware gut ist. Jeden zweiten Tag kommt ein LKW an, schaut bitte wenn ihr die Ware verpackt, probiert sie, ist das alles sauber eingepackt, ist alles ok. Das ist schon eine super Kontrolle. Und bei den Mitarbeitern - der eine hat halt die eine Lieblingsnuß und kennt sich da aus, der andere hat eine Lieblingsfrucht... die probieren sich da durch, das ist von mir immer gewollt. Das ist die beste Kontrolle die du haben kannst.
Brauchst Du gerade noch Leute?
Ja, tatsächlich. Für die Produktion suchen wir noch zwei Damen die vormittags aushelfen können. Und jemand fürs Büro. Das passt den Damen oft gut so bis mittags zu arbeiten, denn sie sagen hey mein Kind ist vormittags in der Kita oder in der Schule, ich hätte Lust vormittags was zu machen.
Gab's irgendwelche größere Herausforderungen in der Gründungsphase?
Die größte Problematik waren diese Marketingagenturen, die dich halt wirklich abgezockt haben. Du verlierst dadurch unheimlich Budget, welches du eigentlich für Produkte oder das Marketing investieren hättest können. Aber hast du nicht. Und wenn du noch etwas grün hinter den Ohren bist fehlt dann die Erfahrung. Manchmal ist die Erfahrung günstig, manchmal umsonst, und manchmal sehr sehr teuer. Und das war die größte Herausforderung, mit der Marketing-Agentur einen guten Partner zu finden dem du auch vertrauen kannst.
Arbeitest Du gerade an neuen Sachen für 1001Frucht?
Ja, wir haben diese Woche acht neue Nusssorten rausgebracht. Da hatte mein Vater einen Röster aus dem Iran zu Besuch, und wir haben die Nüsse auf traditionelle Weise geröstet. Mandeln zum Beispiel mit Oliven. Oder mit Chili, mit Honig. Also acht verschiedene Sorten die sehr sehr gut ankommen. Wir haben sie gestern online gestellt und haben schon 20, 30 oder sogar 40 Bestellungen nur für diese neuen Sorten gehabt. Da ist noch nicht mal ein Newsletter raus und trotzdem sind die Bestellungen da. Dann haben wir neue Tees entwickelt. Und die neue Nussdose "Train the Brain". Was eigentlich für den Schulanfang gedacht war, da haben wir deutschlandweit in der ersten Woche 7.000 Dosen verkauft. Das war für den ersten Schultag, Studierende, Arbeitskollegen, einfach eine gesunde Nussmischung, keine billige Schokolade oder was anderes Ungesundes, sondern Nüsse die das Denkvermögen etwas anregen sollen. Teedosen sind jetzt auch bei Rewe in Tegernheim erhältlich.
Sollen da andere Märkte auch noch dazukommen?
Wir wollen eigentlich nicht in Discounter rein. Der Name soll nicht mit Discountern in Verbindung gebracht werden. Aber da wir selbst in Tegernheim wohnen, und einige Kunden auch aus Tegernheim kommen und sagten Herr Morady, können sie das nicht mal in Tegernheim anbieten, dann brauchen wir nicht immer nach Haslbach rausfahren. Dann haben wir uns mit dem Herrn Gutzelnig von Rewe Tegernheim unterhalten, der hat gemeint, ja machen wir gerne. Er ist für was Neues immer sehr gern zu haben. Der Mann ist sehr innovativ und verbirgt sich nicht vor Neuem. Wenns klappt klappts, wenn nicht ist es kein Problem. Das find ich super, da machen wir auf jeden Fall was. Wieder Glück gehabt mit seinem Support. Und Kaffe. Und Riegel, und Mus, kommt auch noch alles. Wollen wir alles selber produzieren. Aber: Zeit! Zeit Zeit Zeit. Ich brauche mehr Zeit.
Kannst Du Dir vorstellen das Unternehmen eines Tages zu verkaufen?
Lustig daß Du fragst! Die Woche hatte ich nämlich das Thema. Ich habe gesagt, aktuell Nein. Das ist der Name den mein Vater erschaffen hat. Als er vor 30 Jahren mit nichts angefangen hat, der Beginn war ein Stehtisch am Haidplatz. Und daß ich mir jetzt vorstelle daß mir jemand ein paar Millionen gibt und ich den Namen hergebe - das kann ich mir nicht vorstellen. Ich machs nicht wegen dem Geld. Mein Gehalt bei 1001Frucht ist ein Euro pro Jahr. Ich mach das nicht wegen dem Geld, sondern weil ich eine Verpflichtung gegenüber dem Namen habe. Und in der Tag war ja Amazon schon mal bei uns und wollte einen Großteil unserer Produkt einkaufen, bei sich einlagern und unter eigenem Namen verkaufen. Ich habe den Vertrag gelesen, ich hab' dankend abgelehnt. Denn das hätte bedeutet daß der Name 1001Frucht noch maximal zwei Jahr lang bestanden hätte und dann wär' er tot. Ich bin froh daß ich mich so entschieden habe. Ich hätte mich danach zwar vielleicht zur Ruhe setzen können, aber das war's mir nicht wert. Ich hab's nicht wegen dem Geld gemacht. Ich glaube deshalb mache ichs wahrscheinlich so gerne. Wieder viel Glück gehabt ehrlich gesagt. Ich bin sehr froh daß die Marke und die Qualität der Ware so wertgeschätzt wird, daß es gut ankommt. Deshalb geh ich auch gerne in den Laden unten rein bei uns, rede mit den Leuten, habe ein offenes Ohr wenn mal was nicht passt. Wenn es passt freut's mich. Und wenn mal was nicht passt ist es vollkommen ok! Wir haben ein natürliches Produkt, da kann's schon mal sein daß ein Feige nicht wie die letzte Feige ist, das liegt halt am Baum, am Wetter, wann wurde geerntet, was hat der Nachbar angepflanzt... Es ist ein natürliches Produkt, das hat keine DIN-Norm, einmal schmeckts so, und einmal so. Aber daß die Kunden uns 28 Jahre lang treu geblieben sind obwohl wir so ein schwieriges Produkt haben, das freut mich sehr.
Wie ist denn der Name "1001Frucht" entstanden wenn Dein Vater anfangs kein Deutsch konnte?
Mein Großvater und mein Vater hatten sich damals im Iran schon Gedanken gemacht. Mein Urgroßvater war Landwirt, und mein Vater hat seine Erzeugnisse auf Märkte und später im Basar verkauft. Und die wollten aber immer einen Namen haben der eine Verbindung zu "1001 Nacht" hat, eine Verbindung darstellt, den man sich gut merken kann. Aber der auch übersetzt in jeder Sprache zu 1001 Nacht eine Identifikation möglich macht, damit man den Ursprung nicht vergisst. Und wir haben dann 1001 Frucht aus dem Persischen übersetzt. Das war dann einfach. Den Namen kann man sich relativ leicht merken.
Ramin, vielen Dank für das Interview! Für alle die Eure Produkte mal ausprobieren möchten haben wir Deine Website verlinkt.
Sehr gerne!
Und hier ist die Internetseite:
www.1001frucht.de
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