Nur Gute Nachrichten
Ich bin Carina, ich komm' von Polesition Regensburg und bin Tanz- und Fitnesstrainerin.
Was ist die Idee hinter Polesition und was ist das Besondere daran?
Polesition bietet eine Plattform für Poledance und aerial acrobatics. Sprich, alles das was nicht unbedingt im regulären Tanzunterricht oder Fitnessstudio an der Tagesordnung ist. Als ich mit Pole angefangen habe, im Jahr 2009, das sind also jetzt zehn Jahre, da war das eine absolute Randsportart und eher bekannt aus dem Tabledance. Ich war damals eine der wenigen Trainerinnen im deutschsprachigen Raum. Es gab damals ein Studio in Hamburg, eines in Zürich und eines in Abensberg. Ich habe mir damals auf die Fahnen geschrieben Poledance in die Studios zu bringen und auch 'normalen Frauen' zugänglich zu machen. Inzwischen hat sich das wahnsinnig weiterentwickelt, Poledance steht kurz davor olympisch zu werden. Es gibt unzählige Studios, Poledance hat sich als Sportart unfassbar weiterentwickelt, und das ist für einen Zeitraum von nur zehn Jahren eine echt coole Sache! Das hätte ich mir damals nicht gedacht als ich damals angefangen habe mit nur einer Stange im Rucksack durch die Stripclubs zu tingeln.
Was ist 'Poledance' genau?
Poledance ist Tanz und Akrobatik an der Stange. Das hört sich im ersten Moment vielleicht etwas anrüchig an. Man denkt vielleicht im ersten Moment an einen Stripclub. Die ganz tiefen Ursprünge liegen jedoch im chinesischen Zirkus! Aber in unserer Gegend wurde es durch Tabledance bekannt. Und hat sich daraus als Sportart weiterentwickelt. Jeder der Poledance macht oder schon 'mal probiert hat wird sofort merken was man für eine Kraft, Flexibilität und Power dafür braucht um das so einfach aussehen zu lassen.
Wie bist Du auf die Idee gekommen?
Ich habe damals in Hamburg bei einer Tanzpädagogin ein andere Tanzausbildung gemacht. Und die Nele Sehrt war damals dabei Poledance salonfähig zu machen. Die wollte das ausprobieren. Sie hatte sich als Stripperin ihr Tanzpädagogik-Studium finanziert und kam dann auf die Idee das in die Studios zu bringen. Denn es macht super viel Spaß und ist mordsanstrengend, und in anderen Kontinenten wie Australien oder Ländern wie den USA ist Poledancing schon sehr viel länger 'salonfähig'. Und während meiner anderen Tanzausbildung hat Nele zu mir gesagt, Mensch, du hast Kraft, und dir macht Tanzen Spaß, hast Du da nicht Lust darauf daß wir Pole nach vorne bringen. Somit war die erste Poledance-Trainer-Ausbildung in Deutschland geboren, wir haben zu dritt gestartet, das war 2008. Daraufhin habe ich für die Nele und Dance Movements Hamburg Workshops gegeben. Ich bin also durch Österreich, die Schweiz und Deutschland getingelt. Und wir haben da Workshops angeboten. Die fanden damals natürlich in Stripclubs statt, es gab damals noch keine Stangen im Studio so wie man das jetzt hat. Bis auf die drei Poledance-Studios in Zürich, Hamburg und in Abensberg! Heute gibt es zig Poledance-Studios in jeder Stadt, alleine in München dürften es 15-20 Studios sein. Das hat sich schon unwahrscheinlich weiterentwickelt. Damals haben wir tagsüber - weil da kein normaler Betrieb war - in den Clubs Workshops gegeben und haben ganz normalen Frauen Poledance beigebracht. Irgendwann kam dann die Idee zu einem eigenen Polestudio. Zuerst habe ich in dem Fitnessstudio, in dem ich normale Kurse unterrichtet habe, versucht Stangen aufzustellen. Das gestaltete sich jedoch relativ schwierig weil die meisten Fitnessstudios ziemlich hohe Decken haben oder abgehängte Decken, das ist dann von der baulichen Seite her ganz schlecht machbar. Dann hat mir mein Mann damals was gebastelt damit ich zumindest drei Stangen aufstellen konnte. Das fand dann allerdings extrem schnell großen Zuspruch, und ich mußte die Leute heimschicken weil ich die Nachfrage gar nicht bedienen konnte! Dann war die Idee zu einem eigenen Polestudio in eigenen Räumlichkeiten geboren - um das professioneller aufzuziehen. Auch wenn ich mir nie gedacht hätte daß ich eines Tages meine Brötchen damit verdienen werde (lacht).
Wie war denn der Weg von Hamburg nach Regensburg?
Ganz ursprünglich habe ich bei einer Bank gearbeitet, als Bankfachwirt. Habe dann zur MZ gewechselt in den Anzeigenverkauf, war aber nebenberuflich schon seit Jahren tätig als Trainerin im Fitnessstudio, also Aerobic, Stepkurse etc. So hatte ich schon eine Plattform um Pole anzubieten. Das kam gut an. Dann habe ich meine eigenen Räumlichkeiten gemietet, so klein und schnuckelig. Habe dann in Abensberg Poledance angeboten. Da kamen die Leute dann aus Stuttgart, aus Leipzig, aus Garmisch-Patenkirchen, aus Murnau, die kamen alle zwei Wochen zu mir hergefahren. Das war wirklich unglaublich, aber es gab sonst nirgendwo so etwas. Nach den erfolgreichen ersten 3-4 Jahren war auch bald die Idee da in Regensburg etwas zu machen weil die Nachfrage ja schon in Abensberg ziemlich gut war. Das war aber nicht so einfach, zum einen weil ich noch Vollzeit arbeitete und da nebenher schon ein Studio mich ausgelastet hat. 2012 habe ich mich dann komplett selbstständig gemacht. Dann ging ich erstmal auf die Suche nach Räumlichkeiten. Das gestaltete sich allerdings äußert schwierig. Erstmal die Lage, dann mußte das bezahlbar sein was sehr schwierig ist. Und dann mußte das mit den Decken passen, also nichts abgehängtes, keine Betondecken. 2015 haben wir dann endlich etwas gefunden, in der Luitpoldstrasse. Das war das ehemalige Küchenhaus Zankl, d.h. wir mußten sehr viel umbauen. Aber seit November 2015 gibts uns jetzt in der Luitpoldstrasse.
Wie machst Du Werbung? Wie kommen die Leute zu Dir?
Es gibt heutzutage ja gottseidank viele Online-Werbemöglichkeiten. Die meisten Leute kommen über's Internet, weil sie 'mal etwas über Poledance gehört haben und dann googlen. Aber auch über Social Media, also Facebook und Instagram, kommen die Leute mit uns in Kontakt. Gleichzeitig hat Poledance enorm an Popularität gewonnen, man sieht's beim 'Supertalent' und Shows, ist es auch in den Köpfen der Menschen angekommen: Das ist eine Sportart, das kann man gut mal ausprobieren. Ist aber immer noch eine deutlich kleinere Gruppe als Leute die z.B. Stepaerobic machen oder Zumba.
Warum Regensburg?
Also meine Homebase ist immer noch Abensberg, da ist mein erstes Studio, das betreibe ich alleine, da feiere ich dieses Jahr 10-Jähriges. In Regenburg habe ich mir eine Geschäftspartnerin ins Boot geholt, da machen wir das zu zweit. Alleine wegen dem Arbeitsaufwand, das wäre sonst zuviel - ich kann mich ja schließlich nicht zerteilen (lacht).
Sind die Kurse auch tagsüber oder nur abends?
Hauptsächlich abends. Wir haben auch den einen oder anderen Vormittagskurs. Aber natürlich ist unser Kerngeschäft abends, wenn die Leute frei haben.
Was ist Dein Ziel und wo willst Du hin?
Polesition gibt es jetzt seit Ende 2015 - das ist jetzt noch nicht soooo lang! Demnach wollen wir das Studio und auch die Sportart weiter nach Vorne bringen. Und je mehr Kunden wir haben desto größer können wir das Angebot ausbauen. Aber unser oberstes Ziel sind natürlich glückliche Teilnehmer! Und wenn das funktioniert kommt der Rest erfahrungsgemäß von selbst.
Machen das nur Frauen?
Wir haben durchaus auch einige Männer die Poledance machen! Die Hauptzielgruppe sind Frauen, ganz klar. Aber wir haben auch den einen oder anderen Mann der das ganz interessant findet, das ist mal was anderes. Die sind dann natürlich mehr an der Akrobatik interessiert als am Tanz.
Welche Voraussetzungen braucht man um zu Dir zu kommen? Extrem viel Kraft?
Also grundsätzlich braucht man überhaupt keine Voraussetzungen wenn man zu uns ins Studio kommt. Jeder der einfach Bock auf Tanzen hat und Spaß daran und bissl Motivation kann zu uns kommen. Man fängt ja klein an, man fängt im Level-1-Kurs an, da wird weder Kraft noch Flexibilität vorausgesetzt. Natürlich tut sich jemand leichter der schon sportliche Vorerfahrung hat, und der wird sich vielleicht auch schneller weiterentwickeln. Aber es ist ja nicht unbedingt zwingend ein Muß - nicht jeder will
human flag können! Es gibt genügend Frauen die sagen, da habe ich Spaß daran, ich treffe jede Woche super Leute - das Ganze hat auch eine große soziale Komponente. Ich habe Leute die sind schon seit 10 Jahren bei mir - die einen haben sich extrem weiterentwickelt, die können Sachen das ist unglaublich! Die anderen sagen ich bleibe gerne in meinem Niveau, bei meinem Tanz - und sind damit total happy! Es kann jeder zufrieden gestellt werden, denn jeder kann in seinem Tempo und in seinem Level arbeiten.
Ich selbst war auch absoluter Quereinsteiger - man kann sich wirklich alles erarbeiten.
Was waren die größten Herausforderungen in der Startphase?
Bei einem neuen Geschäft ist es immer erst einmal das Wichtigste die ersten Kunden zu gewinnen. Man muß erstmal zeigen daß man etwas kann, und auch einhalten was man verspricht. Und eine erste Kundengruppe aufbauen, das ist schon eine Herausforderung. Aber wir konnten natürlich von den Erfahrungen aus Abensberg profitieren.
Und in Abensberg war es kein Problem das aufzubauen?
In Abensberg war es eine ganz andere Herausforderung, denn 2009 hat noch keiner Poledance gekannt. Zudem ist Abensberg eine Kleinstadt - wenn du da sowas machst geht zuerstmal ein Raunen durch die Straßen. Ich selbst war damals noch sehr blauäugig und habe einfach gemacht, gemacht, gemacht. Ausprobiert, Fehler gemacht, wieder von vorne angefangen, andere Dinge probiert - bis es halt funktioniert hat. Ich konnte mir auch nichts irgendwo abschauen, denn das gab's ja noch nirgends! Also habe ich einfach mal losgelegt. In so einer Situation ist glaube ich am wichtigsten die Leidenschaft zu haben, selbst dafür zu brennen und sich nicht unterkriegen zu lassen wenn man mal auf die Nase fällt. Weil das gehört dazu! Aufstehen, Krone richten, weiter gehts (lacht).
Hast Du dann zu Beginn Werbung auf Facebook geschalten?
2009 war Facebook noch nicht so verbreitet! Ich habe Flyer verteilt, in der Innenstadt ein riesen Banner aufgehängt, ein Zeitungsartikel, alles versucht so viel wie möglich aus dem geringen Kostenbudget rauszuholen das ich hatte. Heute weiß ich erst wieviel leichter es heute mit Social Media ist - denn das gabs damals noch nicht in der Form.
Und in Regensburg? Hast Du dann Anzeigen geschalten? Oder Social-Media-Accounts aufgebaut?
Ja, Social Media Accounts und viel gepostet. Ich hatte den Vorteil daß mich schon einige Leute kannten, auch durch meine Workshops - da konnte ich immer darauf verweisen.
Du machst Deine Kurse aber gar nicht in Fitnesstudios sondern nur in Deinen Eigenen Studios?
Hauptsächlich in meinen beiden Polestudios. Aber ich arbeite z.B. mit einer Tanzschule in Schwandorf zusammen und ganz viel mit der VHS in Weiden, die den Raum extra so aufbereitet haben daß wir Stangen aufstellen können. Wir machen auch Einzelworkshops für die wir unser Equipment dann selbst mitbringen - das funktioniert halt aber nicht in jeder Location. Die Stange sollte so 3,50m hoch sein, man kann die Stangen aber auch bis 4 oder 5 Meter hoch aufbauen, bei 5 Meter wird's aber schon wieder schwierig mit der Befestigung.
Dann ist das aber mit Auftritten wahrscheinlich schwierig, oder?
Das kommt durchaus vor. Wir haben eine mobile Stange, das nennt sich Pole Stage. Eine freistehende Stange mit einer kleinen Bühne, die man für solche Geschichten benutzt. Z.B. letztes Jahr haben wir bei "Sportler des Jahres" in Regensburg die Bühnenshow gemacht. Ansonsten kann man uns buchen für Showevents, Firmenfeiern etc.
Was fasziniert dich so an dieser Sportart?
Ich glaube wenn man mal infiziert ist - und das kann ganz leicht passieren - dann kommt man nicht mehr so leicht weg davon. Es ist ästethisch, es ist athletisch, und doch mit einem Touch ... also man kann es auch sexy und erotisch präsentieren wenn man das möchte. Ich find's ganz schade daß man heute als Frau ganz oft nicht mehr Frau sein darf. Und das merkt man auch an den Leuten die zum Unterricht kommen, keiner ist so richtig zufrieden, keiner fühlt sich so richtig wohl in seiner Haut. Das versuchen wir aus den Frauen rauszuholen, daß sie sich schön finden, daß sie sich trauen sich zu bewegen - und daß es völlig egal ist ob man 90-60-90 hat oder fünf Kilo mehr. Daß man einfach zu sich stehen kann und sich wohlfühlen kann in seiner Haut. Das finde ich lernen bei Poledance ganz ganz viele! Und ganz egal welches Alter. Besonders junge Mädels sind oft verklemmt, das ist jetzt a bisserl hart ausgedrückt, aber die haben oft Probleme körperlich zu sein und sich in ihrem Körper wohlzufühlen. Oft sind die Leute sehr verschlossen wenn die zu uns kommen, und wenn sie eine kurze Hose anziehen kommen schon die ersten Bedenken. Aber wenn die ein paar Wochen da sind dann blühen die alle auf! In kürzester Zeit springen alle mehr oder weniger im Bikini 'rum! Das macht bei den Leuten schon ganz ganz viel, und das macht Poledance für mich auch extrem spannend.
Viele unabhängige, 'starke' Frauen, sind das Fallenlassen gar nicht mehr gewöhnt
Einfach mal wieder loslassen! Mir gehts ja selber genauso. Ich muß auch jeden Tag meinen Mann stehen, sag ich jetzt mal, und bin jemand der anschiebt und immer Gas gibt. Da muß man sich manchmal als Frau in einer Beziehung richtig zurücknehmen, weil man das sonst genauso alles an sich reißt, und irgendwann beschwert man sich, "ich werde als Frau gar nicht mehr wahrgenommen von meinem Partner", aber das ist dann eine logische Folge, denn wenn du immer die Macherin bist, wie soll ER jetzt dann wissen wenn du den Spieß wieder umdrehen willst. Und das ist genau das was man beim Pole wieder lernt: Wirklich Frau zu sein. Emanzipation ist super, und ich denke ich bin ein gutes Beispiel dafür, aber es ist auch schön mal wieder nur Frau sein zu dürfen. Das versuche ich auch den Frauen zu vermitteln.
Und das Ganze in einem geschützten Rahmen?
Es kommen auch oft Leute die z.B. eine gescheiterte Beziehung hinter sich haben, oder die sagen ich muß ein bischen was für mein Selbstbewußtsein tun. Oder ich fühle mich überhaupt nicht wohl in meiner Haut, ich will wieder eine Beziehung zu meinem Körper aufbauen. Es sind schon oft solche Geschichten dabei die mich dann wirklich bewegen! Und das Schöne ist daß es ja auch funktioniert mit Pole, die sind dann so dankbar, da kommt so viel zurück. Da denke ich mir dann immer, wow, ich habe wirklich einen geilen Job!
Aus wievielen Personen besteht Dein derzeitiges Team?
Zwei Geschäftsführerinnen, 4 Leute am Empfang und Rezeption/Administration, und 6 Trainer die auf freiberuflicher Basis arbeiten. Es ist schon ein "Hühnerstall" sage ich manchmal (lacht). Nicht immer ganz so einfach mit soviel Frauen.
Welche Werte sind Dir in Deiner Arbeit wichtig?
Loyalität und Ehrlichkeit sind mir sehr wichtig. Ich habe da nämlich früher auch schon negative Erfahrungen gemacht, wie wohl jede Unternehmerin. Daß man alles anspricht was einem vielleicht mißfällt. Ich bin ungern so ein "richtiger Chef". Mir ist es wichtig ein entspanntes und freundschaftliches Verhältnis zu meinem Team zu haben. Wir gehen ab und zu mal auf gemeinsame Veranstaltungen, oder fahren gemeinsam zum Workshop, gehen einfach mal einen Kaffee trinken - damit das Team zusammenwächst. So viele Leute unter einen Hut zu kriegen ist immer schwierig. Aber wir versuchen in die Richtung immer wieder mal was zu machen, damit man auch Spaß dabei hat. Alle machen das nebenberuflich, opfern dafür ihre Freizeit, dann sollen sie auch Spaß haben mit dem was sie machen. Ich sehe das nicht als "Job gegen Geld" an. Das soll schon mehr sein, ich würde es auch nicht anders wollen. Zudem arbeitet es sich wesentlich entspannter wenn alle glücklich und zufrieden sind. Natürlich kann man es nicht allen recht machen, das gehört auch dazu, und manchmal schepperts. Aber dann passt das wieder.
Was hast Du bisher schon erreicht?
Ich bin schon ganz glücklich. Beide Studios sind auf einem sehr guten Weg. Abgesehen davon bin ich ja auch noch Personal Trainerin und ganzheitlicher Coach für Gesundheit und Ernährung. Das ist mein anderes Standbein.
Wo geht die Reise hin, wo siehst du Dich in fünf Jahren?
In 5 Jahren hoffe ich daß die Studios sehr gut selbständig laufen. Zur Zeit unterrichte ich täglich 5-6 Stunden. Ich will mehr an die Trainer abgeben. Und die Coaching-Schiene ausbauen. Ich bin jetzt vierzig. Mit fünzig will ich nimmer soviel rumspringen. Sport wird immer ein Teil meines Lebens sein. Aber es ist ein Unterschied ob ich 'muß'. Es ist schon oft anstrengend. Und dann wenn man mal krank ist oder eine Verletzung hat ... ich unterrichte eigentlich immer wenn's irgendwie geht. Auch wenn ich mal nicht topfit bin. Mei, irgendwann zwickt es halt mal. Man soll aber auch keinen Raubbau an seinem Körper betreiben, was ich auch schon viele Jahre gemacht habe. Besonders in der Anfangsphase. Es gab Zeiten da habe ich 60 Stunden pro Woche unterrichtet. Da will ich bissl raus, versuche mehr zu führen und an mein Team abzugeben. Das wäre die langfristige Perspektive, schauen wir mal wie es funktioniert. Vielleicht noch nicht in 5 Jahren, aber in 10 Jahren (lacht).
Poledance wird olympisch?
Es gibt inzwischen viele Polesport-Vereinigungen in Deutschland die das sehr stark vorantreiben, die auch daran arbeiten daß Poledance eine Plattform bei Olympia kriegt. Das wird in den nächsten Jahre noch weiterentwickelt. Pole gibts jetzt gerade mal 10 Jahre, wenn man mal andere Sportarten anschaut wie lange es die schon gibt ... da ist noch Luft nach oben.
Kannst Du Dir vorstellen Deine Firma eines Tages zu verkaufen?
Das ist schon ein Lebenswerk ... da müsste nicht nur der Preis stimmen sondern auch der der's übernimmt und in meinem Sinne weiterführt. Aber dann, warum nicht? Es warten vielleicht noch andere Aufgaben. Wenn man so ein Macher ist kann man vielleicht noch neue Dinge anstoßen für die man so halt einfach keine Zeit mehr hat.
Was steht denn auf Deiner Wunschliste, wenn Du nicht mehr arbeiten müsstest?
Dann würde ich meine Sachen packen, nach Mallorca wahrscheinlich, auswandern. Das hört sich vielleicht klischeehaft an. Aber ich arbeite tatsächlich öfter auf Mallorca als Trainerin in diversen Hotels, als Personal Trainerin. Wenn ich die Möglichkeit hätte würde ich mir wohl da ein neues Standbein schaffen.
Im Warmen arbeiten, das hört sich sehr gut an
Ja, damit könnte ich mich anfreunden. Ich bin eigentlich gar kein Wintermensch, für mich ist Winter der absolute Horror. Das geht gar ned bei mir. Ich versuche so oft wie möglich mal in die Sonne abzudriften, in dem Winter hat's noch nicht geklappt. Aber im März geht's jetzt für zwei Wochen nach Los Angeles. Da freue ich mich schon.
Zum Schluß ein Aufruf an alle?
An alle Damen: Das Wichtigste ist sich selbst zu lieben. Zu dem zu stehen was man ist. Sein Ding durchzuziehen. Ganz egal wie andere Leute das finden. Weil immer wenn man was macht was von der Norm abweicht stößt das immer jemanden sauer auf. Da muß man manchmal wirklich wegschauen und sich auf sich selbst fokussieren. Und sich überlegen, was will ich eigentlich. Wenn ich damals auf das gehört hätte was andere Leute sagen dann wäre mein Leben wahrscheinlich ganz anders verlaufen.
Dann würdest Du noch in der Bank arbeiten?
Ja wahrscheinlich. Was für eine Verschwendung (lacht).
Vielen Dank Carina für das Interview!
Hier ist die Internetseite:
www.polesition.de
bzw.
www.sportheim.net
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