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Anton Sperger vom 'Spitalgarten' im Interview

Anton Sperger Wirt vom Spitalgarten in Regensburg

Wer sind Sie und was machen Sie?
Ich heisse Anton Sperger und bin der "neue" Wirt im Spitalgarten (lacht gleich 'mal).

Wie wird man denn Wirt vom Spitalgarten? Da gab's ja wohl schon früher Berührungspunkte mit der Gastronomie?
Mit 5 Jahren habe ich angefangen zu kochen. Meine Eltern haben das anschliessend "essen müssen" (lacht) - sagen sie zumindest heute. Und wir Kinder haben immer mithelfen müssen - damals in Thalmassing im Wirtshaus und der angeschlossenen Metzgerei. Ich bin nun die vierte Generation, das Landgasthaus Sperger ist seit knapp 100 Jahren im Familienbesitz.

Wie ist es weitergegangen?
Ich habe einen älteren Bruder der Metzger gelernt hat, eigentlich hätte der das Geschäft übernehmen sollen. Aber er hat sich statt dessen bei der Bundeswehr verpflichten lassen. Da war für mich klar daß ich das Wirtshaus übernehme. Da war ich 15 Jahre alt, schon in der Ausbildung im Kolpinghaus Regensburg zum Koch. Mir war eigentlich schon mit zehn oder zwölf Jahren klar daß es irgendwas in der Gastronomie sein wird. Ich war ja auch einer der ganz wenigen Buben im Hauswirtschafts-Wahlfach während der Schulzeit!

Wann haben sie das Gasthaus in Thalmassing übernommen?
Nach dem Kolpinghaus war ich kurze Zeit im Landgasthof Heilinghausen von Werner Feist, in München Grünwald, anschliessend kam ich im Alter von 19 Jahren für 5 Jahre ins Hofbräuhaus in München - eine schöne Zeit, die war sehr lehrreich, das Hofbräuhaus hat damals mein Onkel betrieben. Da habe ich den ganzen Betrieb kennengelernt. Im ersten halben Jahr war ich nur in der Küche, danach Hausmeister im Keller. Da habe ich dann Abfalleimer ausleeren dürfen und so was. Das hat mich damals furchtbar gewurmt, aber heute bin ich dankbar dafür. Später war ich Schankkellner, verantwortlich für Schankanlagen, Bierleitungen usw. Anschliessend Wareneinkauf - mein Gott, während dem Oktoberfest habe ich 'mal eine Tonne Knödelteig fürs Wochenende bestellt! Eine Tonne! Das werd' ich nie vergessen - und zum Schluß war ich Oberkellner - Ende 1996. Ich hab da keinerlei Bonus gehabt, eher im Gegenteil. Der Bonus für mich persönlich allerdings war dass ich alles kennenlernen durfte.

Und nach dem Hofbräuhaus?
Da bin ich nach Thalmassing, Ende 1996, und hab' das Wirtshaus schliesslich im Jahr 2001 übernommen. Da habe ich auch viel Schulessen gemacht, 320 Essen auf 7 Ausladestationen verteilt, war da ja alleiniger Koch mit einigen Küchenhilfen. In Thalmassing koche ich auch selbst noch z.B. wenn Hochzeiten sind. Aber grundsätzlich gefällt mir das jetzt so besser (lacht). Irgendwann habe ich das Schulessen aufgegeben, wollte Platz machen für etwas Neues. Der Plan war eines Tages mal ein zweites Wirtshaus zu haben. Eines Tages waren die Männers (Vorpächter im Spitalgarten, Anm.d.Red.) bei mir im Biergarten und haben gesagt "wir hören jetzt auf". Das hat mir keine Ruhe gelassen und ich hab' zwei Tage später angerufen und gefragt ob ich eine Bewerbung abgeben kann. Die Liebe zur Gastronomie ist aber damals im Hofbräuhaus entstanden. Nicht die "Sterneküche" sondern zünftige bayerische Gastlichkeit sollte es für mich sein.

Was war Ihr bisher schlimmster Job?
Das war schon damals im Keller im Hofbräuhaus. Doch im nachhinein hat sich's natürlich anders dargestellt.

Was bringt Ihre Augen zum Leuchten?
Meine Frau hat gesagt daß meine Augen gefunkelt haben als ich gehört habe daß der Spitalgarten frei wird - da war ihr klar wohin das führt ... (grinst)

Was haben Sie geplant für die nächsten 6-12 Monate?
Da sind wir hier mitten im Umbau: das ganze Haus wird nahezu kernsaniert - bis auf den Saal. Küche, Lokal, Gästezimmer - alles wird neu gemacht. Das wird ein richtiges Hotel mit 13 Zimmern! Laut Plan soll März 2018 der Umbau komplett abgeschlossen sein. Geplant ist es allerdings auch daß es immer etwas zu Essen gibt bei uns. Vielleicht mit ein paar Einschnitten, aber der Betrieb soll aufrecht erhalten bleiben. Und wir werden aus den im ersten Jahr gesammelten Erfahrungen lernen und vieles anders und besser machen. Darauf freue ich mich, das jetzt Gelernte umzusetzen. Das ist meine Herausforderung! Das mag ich.

Was haben Sie heute noch vor?
Heute? (lacht). Neben Verwaltungsarbeiten, die dringend erledigt werden müssen, will ich die letzten schönen Tage ausnutzen, und schönes Wetter für möglichst zufriedene Gäste haben!

Herr Sperger, vielen Dank für das Interview!
Falls jemand die Spitalgarten-Webiste noch nicht kennt:
www.spitalgarten.de



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